Traditionelle Tanz, Gesang, Musik.
Man könnte die örtlichen Volkstänze und Volkslieder erforschen, und man könnte sie anpassen oder auch neue entwickeln. Es gilt festzuhalten, daß die Entwicklung der Tänze ein Spiegel der Denkweisen ist, und daß sie aufzeigt, in welchem Zustand sich eine Gemeinschaft befindet. Je stärker die Gemeinschaft ist, um so fester ist der Kreis geschlossen. Im Laufe der Jahrhunderte ging die Entwicklung immer mehr von der Gemeinschaft hin zur Gesellschaft. Der Rundtanz verwandelte sich in den Schlangentanz, bis er schließlich zu dem wurde, was er heute ist – völlig individuell.3 Der Tanz erlaubt es, eine Überlieferung fortzuführen, sie also weiterzugeben, dies aber auf eine Weise, wie sie Guilcher4 beschreibt: „Die wahren Fragen betreffen zuallererst die Eigentümlichkeit der Weitergabe: ihre Ziele und ihre Mittel, ihren Platz und ihre Rolle, und vor allem die Seinssphäre, in der sie diese Rolle spielt.“ Es handelt sich daher darum, sich wieder einem Erbe anzupassen, indem man dabei teilweise etwas Neues hinzufügt. Hört man die Lieder, so folgen sie einer vergleichbaren Logik, da sie die Dinge im Geist bewahren, die früher in den Tanzliedern lebten. Man kann folglich zur gleichen Zeit singen und tanzen. In jeder Landschaft oder in jedem Dorf gilt es, eine Aufzeichnung der bestehenden Lieder zu erstellen, und dabei die Volkstanzvereine oder andere Tanzgruppen, Musik- und Gesangsvereine zu erfassen. Man könnte die Chöre an Themenkreise heranführen, indem man die Thematik an den Jahresfesten orientiert: Handwerkslieder, Mailieder, Weihnachtslieder, Kinderlieder, Lieder für Frauen und Männer, Gelegenheitslieder, Rekrutenlieder, Liebeslieder, Hochzeitslieder, Marschgesänge, Moritaten, historische Gesänge, scherzhafte und heitere Lieder, Nachtigallenlieder oder Trinklieder, einfach um den ganzen Reichtum des Repertoires aufzuzeigen. Im städtischen Milieu könnte man Untersuchungen durchführen und Wettbewerbe in Betracht ziehen, um Neuschöpfungen anzuregen. Das Ziel ist es, die Gemeinschaft in Fröhlichkeit zusammenzuführen und zu erreichen, daß ihre Mitglieder das Vergnügen erleben, daran teilzunehmen. |