Unsere Vorfahren nannten diese Zeit, in der sich die Natur in voller Kraft und Fruchtbarkeit befindet, den Wonnemonat oder den Monat des strahlenden Mondes. In der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai läuft das junge Volk singend von Haus zu Haus. Das Bad im Morgentau, bestrahlt vom Licht der Maiensonne gibt den Mädchen die fröhliche Gewissheit, einen Bräutigam zu finden. In den Dörfern werden die „Maiköniginnen“ gewählt und gekrönt und ehemals auf einen kleinen Thron aus Weißdorn gesetzt. Singend zieht man mit dem „Blättermann“, einer mit Moos und Blattwerk bedeckten Person, und mit einem hübschen Kinderpaar, dem „Maibrautpaar“, herum.
Es gibt auch den Brauch, das Vieh zu seiner Reinigung und seinem Segen zwischen zwei Feuern hindurch zu treiben, bevor es den Weg auf die Weiden nimmt.
Maibaumfest.
Im Mittelpunkt steht der Bändertanz um den Maibaum, bei dem zwölf Tanzpaare das Netz des Lebensschicksals flechten. Mit Blumen und Süßigkeiten geschmückten Körbe werden heimlich auf der Türschwelle von Familienmitgliedern und Freunden niedergelegt. Einen kleinen Baum stellt man unter das Fenster der Geliebten; man nennt dies „den Mai pflanzen“.
Beltane/Walpurgis/1. Mai ist die Brücke vom Frühling zum Sommer. |